Klosterruine Rüeggisberg
Das erste Cluniazenser Priorat im deutschsprachigen Raum wurde kurz nach 1075 in Rüeggisberg erbaut, aufgrund einer Schenkung des hochadligen Herrn Lüthold von Rümligen an die Abtei von Cluny. Nach kurzer Blütezeit geriet das Kloster unter den Einfluss der mächtigen Berner, die es schliesslich (1484) dem Münster Chorherrenstift St. Vinzenz zuführten. Somit flossen die Einkünfte aus den ehemaligen Klostergütern nach Bern. Die Anlage verfiel und nach dem Dorfbrand von 1532 reziklierten die Rüeggisberger die Bausteine für die Instandstellung ihrer Häuser und der Dorfkirche.
Dennoch: Der Kapitelsaal präsentiert sich mit Grund- und teilweise aufgehendem Mauerwerk. Von der frühromanischen Kirche ist das Nordquerhaus, bis in die 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts als „Haberhuus“ genutzt, mit seinem eindrücklichen Tonnengewölbe vollständig erhalten, ebenso die Querhauswand mit einer Ausdehnung von 27 Metern und die Fundamente des gesamten Grundrisses. Zudem trägt die eigenartige Bauskulptur zur architekturhistorischen Bedeutung bei.
1938 – 47 wurde die Ruine von Kunsthistoriker Prof. Hans R. Hahnloser erstmals wissenschaftlich erforscht, von 1988 – 91 durch den Archäologischen Dienst des Kantons Bern erneut untersucht, vermessen und konserviert. Zurzeit (2017 – 22) stehen Sanierungs- und Unterhaltsarbeiten an.
Im täglich geöffneten Museumsraum sind die fast 1000-jährigen Reliefs ausgestellt, sowie die Geschichte zum Kloster und die Konservierungsarbeiten auf Tafeln dokumentiert.
Führungen durch die Klosterruine können beim Naturpark Gantrisch gebucht werden. Weitere Informationen dazu:
https://www.gantrisch.ch/angebot Tel. 031 808 00 20, info@gantrisch.ch
In den Sommermonaten findet jeweils eine Kulturreihe mit Konzerten und Theatern statt www.klostersommer.ch. Auch der stilvolle Adventsmärit jeweils Ende November erfreut sich grosser Beliebtheit.
Die Klosterruine kann auch für Apéros und sonstige Anlässe reserviert werden über nachfolgendes Reservations-Tool:
https://2reserve.ch/Raum/Rueggisberg
Telefonische Auskünfte: Gemeindeschreiberei Rüeggisberg, Tel. 031 808 18 18
Benützungsordnung Klosterruine